Wissenswertes
Entwicklung der VdW Wertpapierfonds 2022
Für die Finanzierung einer betrieblichen Altersversorgung ist die systematische und professionelle Kapitalanlage entscheidend für den Erfolg. Egal, ob Sie ein neues Versorgungsmodell einführen oder bestehende Versorgungszusagen ausfinanzieren möchten, die Entgelt und Rente AG berät Sie bei Ihrem Vorhaben. Für die Umsetzung nutzen wir die angeschlossenen Versorgungswerke: VdW Pensionsfonds AG, VdW Pensionstrust GmbH, Unterstützungskasse deutscher Wirtschaftsorganisationen e. V. (UkdW) und Unterstützungskasse der Deutschen Wirtschaft e. V. (UkdDW). Neben einer Unterstützungskasse (pauschaldotiert und versicherungsrückgedeckt) sowie einem Pensionsfonds in versicherungsförmiger und nicht-versicherungsförmiger Ausprägung bieten wir auch ein Gruppen-CTA an. Unsere Kunden profitieren von der verwalteten Kapitalsammlung in Höhe von aktuell 450 Mio. € und den damit verbundenen Vorteilen. Die Kapitalanlage erfolgt überwiegend über eigens zu diesem Zweck aufgelegte Spezialfonds bzw. einen Publikumsfonds.
Die VdW-Gruppe nutzt für das Fondsmanagement die ausgewiesene Expertise der renommierten Kapitalanlagegesellschaft DWS Investment GmbH (DWS), die das Fondsmanagement der vier extra aufgelegten Spezialfonds WOP1, WOP3, WOP4 und KLP1 sowie des Publikumsfonds WOP2 verantwortet.
Die DWS-Gruppe gehört zur Deutschen Bank und ist einer der weltweit führenden Vermögensverwalter mit einem verwalteten Vermögen von ca. EUR 745 Milliarden (Stand: Juni 2020). Sie blickt auf über 60 Jahre Erfahrung zurück und genießt in Deutschland und Europa einen Ruf für exzellente Leistungen. Bereits im Jahre 1968 wurde der erste Spezialfonds für eine Pensionskasse in Deutschland aufgelegt. Ab einem Mindestvolumen von 20 Mio. € unterstützen wir Sie bei der Auflage eines eigenen (Spezial-)Fonds, dessen Ausrichtung und Anlagestrategie Sie selbst vorgeben können. Der Fonds wird von einem erfahrenen Fondsmanager geführt und Sie sind aktiver Teil des Anlageausschusses.
Kapitalmarkteinschätzung der DWS zum 30.10.2022
Seit mehr als sechs Monaten dominieren der kriegerische Konflikt in der Ukraine und seine Auswirkungen auf die Weltwirtschaft den Fokus der Anleger. Vor allem die dadurch massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise und der damit verbundene extreme Inflationsanstieg sind ein großer Bremsklotz für die konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft. Zusätzlich sind immer noch negative wirtschaftliche Auswirkungen der weltweiten Corona-Virus-Pandemie (insbesondere: Lieferkettenproblematik) zu spüren. Dies gilt vor allem für China mit seiner weiterhin sehr strikten Null-Covid-Strategie und der damit verbundenen resoluten Vorgehensweise, auch bei
nur wenigen Infektionsfällen ganze Regionen/Städte/Häfen etc. zu sperren. Diese toxische Gemengelage hat dafür gesorgt, dass der weltweite Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe „JP Morgan Global Manufacturing PMI“ deutlich auf zuletzt 49,38 Punkte gefallen ist. Die Stimmung der Unternehmen hat sich somit doch deutlich eingetrübt. In welchem Umfang sich das schwierige Umfeld mittelfristig/langfristig negativ auf die Unternehmensgewinne auswirken wird, muss sich aber erst noch im Jahresverlauf zeigen. Für das Gesamtjahr 2022 sind wir trotz deutlicher Abschläge beim Wirtschaftswachstum noch moderat positiv gestimmt, dass die Weltwirtschaft nicht in eine längere globale Rezession läuft. Aufgrund der zunehmenden Risikofaktoren mussten wir die Wachstumsaussichten für 2022 jedoch bereits nach unten revidieren. Am stärksten ist hiervon die Eurozone betroffen, da sich der Ukraine-Konflikt hier am deutlichsten negativ auswirkt. Insgesamt erwarten wir für das weltweite Wirtschaftswachstum in 2022 eine Rate von 3,1%.
Die US-Wirtschaft zieht im 3. Quartal 2022 um 2,6 % (Q/Q, annualisiert) an und schlägt die Erwartungen deutlich. In Q1 und Q2 hatte sich die US-Volkswirtschaft noch in einer technischen Rezession befunden. Getrieben wurde das Wachstum von Konsumausgaben und Unternehmensinvestitionen. Die aktuellen Frühindikatoren (ISM verarbeitendes Gewerbe = 50,2) sind weiter unter Druck, zeigen aber noch eine vergleichsweise gute Stimmungslage der Unternehmen an. Die Hoffnung auf eine fortgesetzte Erholung der US-Wirtschaft in 2022 bleibt eingetrübt. Die Risikofaktoren mit den deutlichen Zinserhöhungen nehmen zu. Die Arbeitslosenquote verharrt bei unter 4 % (zuletzt: 3,7 %) und hat quasi Vollbeschäftigung erreicht. Das Konsumentenvertrauen ist unter Druck. Vor allem die hohen Energiepreise drücken auf die Stimmung. Die Inflationsrate kommt erneut leicht zurück, ist aber weiter viel zu hoch (7,7 %). Die Notenbank steuert mit deutlichen Zinserhöhungen gegen. Dies kann mittelfristig auch zu einer weiteren Abschwächung der wirtschaftlichen Entwicklung führen bis hin zu einer längeren Rezession. Wir kalkulieren mit +1,9 % BIP-Wachstum (Bruttoinlandsprodukt) in 2022 eine fortgesetzte Erholung ein.
Chinas Volkswirtschaft steigt im 3. Quartal 2022 um 3,9 % (NSA; Y/Y) und damit mehr als erwartet. Die aktuellen Frühindikatoren sind weiter eher uneinheitlich, signalisieren in ihrer Gesamtheit aber zuletzt eine leicht abgeschwächte Dynamik. Die Makrodaten sind eher enttäuschend. So fällt das Exportwachstum (-0,3 %) im Oktober deutlich schwächer aus als erwartet. Eine Ursache ist die strikte Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung, die immer wieder zu Lockdowns ganzer Regionen führt. Auch Probleme im Immobiliensektor sorgen potenziell für Störfeuer. Die Zentralbank steuert mit moderaten, selektiven Zinssenkungen dagegen. Für das Gesamtjahr 2022 rechnen wir mit einem BIP-Wachstum (Bruttoinlandsprodukt) von 3,3 %.
Die Eurozonen-Wirtschaft steigt im 3. Quartal 2022 mit 0,2 % (Q/Q) – leicht besser als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex (PMI Composite) fällt im Oktober nochmals zurück auf 47,3 – zeigt erneut eine schrumpfende Wirtschaft an. Die Ukraine-Krise und damit verbunden die zunehmende Energiekrise in Europa (vor allem Deutschland) schlagen massiv auf die Stimmung der Unternehmen durch und werden das Wachstum in der Eurozone klar negativ beeinflussen. Die Inflation in der Eurozone zieht weiter an (10,4 %) und ruft verstärkt die EZB auf den Plan, die bereits mehrere große Zinserhöhungen vorgenommen hat. In 2022 sollte es u. E. insgesamt dennoch zu einem soliden Wirtschaftswachstum von 3,1 % kommen.
Die japanische Wirtschaft steigt erfreulicherweise im 2. Quartal 2022 leicht um 0,9 % (Q/Q) (3,5 % annualisiert). Import- und Export-Daten konnten im 2. Quartal überzeugen. Q3-Daten liegen noch nicht vor. Aktuelle Frühindikatoren fallen weiter akzeptabel aus, deuten insgesamt auf moderates Wachstum hin. Für 2022 halten wir ein BIP-Wachstum von 1,5 % für plausibel.
Ausblick der DWS: Anlagestrategie Aktien
Die Berichtssaison der Unternehmensgewinne für das 3. Quartal ist in vollem Gange. In Q3 2022 konnten die Erwartungen der Analysten noch in gut 69 % der Fälle geschlagen werden, was insgesamt ein sehr gutes Ergebnis ist – vor allem unter Berücksichtigung der aktuellen Prognoseunsicherheit. Die Earnings-Revision-Ratios sind zuletzt wieder in den negativen Bereich gefallen, d. h., die Analysten nehmen ihre Gewinnschätzungen leicht zurück. Damit ist auch die Q3-Gewinnsaison grundsätzlich durchaus besser gelaufen als erwartet. Risikofaktoren für die weitere Gewinnentwicklung in Q4 2022 bleiben die extrem gestiegenen Rohstoffkosten (vor allem Energiepreise) und Probleme der Lieferketten, die die Gewinnmargen der Unternehmen drücken könnten. Wir sind noch relativ optimistisch und rechnen aktuell für Europa mit einem Gewinnwachstum von ca. 5 % bis 10 % in 2022.
Das Jahr 2022 fällt für Aktien klar negativ aus! Der Markt gewichtet die aktuellen Risikofaktoren sehr hoch und hat diese mit deutlich niedrigeren Notierungen eingepreist. Zuallererst ist der deutlich eskalierte Ukraine-Konflikt seit Februar im Fokus der Investoren – und damit die Risiken für die Weltwirtschaft und der massive Inflationsanstieg. Der schon vor dem Krieg sich abzeichnende Inflationsanstieg (vor allem USA und Europa), der durch den Ukraine-Konflikt weiter massiv angeheizt wird, gilt als größtes Risiko für die Märkte. Der Inflationsanstieg hat entsprechend bereits die Notenbanken auf den Plan gerufen und z. T. zu massiven Zinserhöhungen (vor allem der US-Fed) geführt und damit zu steigenden Kapitalmarktzinsen. Damit verbunden steigt das Rezessions-Risiko weltweit. Außerdem verunsichern weiterhin Probleme des chinesischen Immobilienmarktes sowie die chinesische Null-Covid-Strategie, die zuletzt zu einem „Lockdown“ in Shanghai führte. Mittel- bis langfristig können in der Folge auch die Unternehmensgewinne deutlich leiden. Diese Gemengelage von massiven Risikofaktoren drückt in 2022 auf die weltweiten Aktienkurse. Wir bleiben insgesamt für die Risiko-Assetklasse „Aktien“ für 2022 vorsichtig gestimmt. Starke Kursrückgänge sollten aber u. E. unverändert für eine Aufstockung der Aktienquote genutzt werden.
Ausblick der DWS: Renten
Für festverzinsliche Wertpapiere ist das Jahr 2022 ebenfalls sehr herausfordernd. Durch die massive Reflationierung ist es in der Spitze zu einem erheblichen Zinsanstieg an den Anleihemärkten gekommen, der zu deutlichen Kursabschlägen bei Anleihen geführt hat. Die Leitzinsen der weltweit wichtigsten Notenbanken sind nun teilweise im Rekordtempo angestiegen, um den Inflationsanstieg zu bekämpfen (vor allem Eurozone/USA) (Fed 4 %, BoJ
-0,1 %, EZB 2 %, BoE 3 %). Die hohen Inflationsraten sollten zu weiteren restriktiven Maßnahmen der Notenbanken führen und damit grundsätzlich eine Belastung der europäischen und US-Anleihemärkte in 2022 bedeuten. Da der Markt jedoch z. T. bereits einen Großteil der Zinserhöhungen eingepreist hat, ergeben sich auch Kaufmöglichkeiten auf selektiver Basis.
Für Staatsanleihen sind wir insgesamt unverändert negativ – vor allem strategisch – positioniert. Überschießende Staatsverschuldung (aufgrund der Corona-Virus-Krise/Ukraine-Konflikt) und Reflationierung (Zinserhöhungen der Notenbanken) sowie reduzierte/beendete Aufkaufprogramme sollten für das Segment perspektivisch belastend wirken. Insgesamt ist das Segment u. E. fundamental zu teuer und birgt daher nicht unerhebliche Risiken. Taktisch sehen wir allerdings immer wieder Möglichkeiten in der Eurozonen-Peripherie.
Für Unternehmensanleihen mit guter Bonität sind wir grundsätzlich moderat positiv gestimmt (besonders Europa), da viele Unternehmen finanziell sehr gut aufgestellt sind und die Risikoprämien für diese Assetklasse nach der letzten Spread-Ausweitung attraktiv erscheinen. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Bonität in den USA sehen wir dagegen nur neutral. Für Hochzinsanleihen sind wir auf selektiver Basis noch konstruktiv gestimmt. Dies gilt insbesondere für EUR-Hochzinsanleihen. Strategisch sehen wir unverändert auch bei Unternehmensanleihen und insbesondere bei Hochzinsanleihen Risiken durch einen breiten Zinsanstieg.